Die zukünftigen Bautechniker der Fachrichtung Tiefbau besichtigten mit ihrem Dozenten für Straßen- und Brückenbau, Dipl.-Ing. (FH) Michael Schramm die Baustelle des Staatlichen Bauamtes Bamberg: die Umverlegung der Bundesstraße 173 von Michelau bis Zettlitz.
Es handelt sich hierbei um einen zweibahnigen, vierstreifigen Ausbau mit einer Länge von ca. 8,0 km, 22 Ingenieurbauwerken, einer Vielzahl von Begleitstraßen mit Anschlussrampen und - nicht zu vergessen - umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen, die für diesen Straßenneubau vorzuweisen und herzustellen sind.
Ausbau des 3. Bauabschnittes wurde mit ca. 143,5 Mio.€ veranschlagt und ist derzeit eines der größten Straßenbauprojekte in Oberfranken. Ziel der Maßnahme ist es, eine leistungsfähige und verkehrssichere Verbindung zu schaffen, welche den Landkreis Kronach an die A 73 anbindet. Weiterhin sollen die Ortschaften Trieb und Hochstadt am Main um rund 80 % des derzeit anfallenden Durchfahrtsverkehrs entlastet werden.
Empfangen von Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Ralf Holzheimer konnten die Schüler aufschlussreiche Informationen über die vorausgehenden Planungsphasen erhalten. Beginnend mit der Trassenuntersuchung bis zur gewählten Trasse, die letztlich durch ein Gerichtsverfahren aufgrund einer Klage des Bund Naturschutz (BUND) bestimmt wurde. Die Straßenbaumaßnahme ist geprägt von einigen Herausforderungen wie Personal- und Materialknappheit - bedingt durch äußere Einflüsse wie der Coronakrise und dem Ukrainekrieg. Auch aufgrund des vorzufindenden landschaftlichen Umfeldes gab es einige Hürden zu bewältigenden. Unter anderem werden zwei Baggerseen durch eine Dammvorschüttung gequert, ohne eine Beeinträchtigung des Betriebes des benachbarten Kieswerkes zu verursachen. Hier wurden anstatt der geplanten Stahlspundwände gefüllte Big Bags mit Hilfe eines Schwimmbaggers versetzt.
Weitere Hürden sind die kreuzende Bahnlinie, die ohne große Störfaktoren für den Güterverkehr überbaut werden musste und ein durchschneidendes Sumpfgebiet, das durch aufwändige Bodenverbesserungen für den folgenden Straßenbau vorbereitet werden musste, als auch ein außergewöhnliches Brückenbauwerk, dessen Bau im Takt-Schiebe-Verfahren erfolgen wird.
Die Schüler erhielten auf dieser Baustelle einen außergewöhnlichen Einblick in ein breites Spektrum von Spezialtiefbauarbeiten und in den Arbeitsalltag eines Bauleiters, der immer wieder zu aufkommenden Problemstellungen geeignete Lösungswege finden muss.
Weitere Infos rund um das Projekt: https://bauprojekt-b173.de
Die Bilder zeigen die Planung des 3. Bauabschnittes der B 173 und die Brücke bei Höchstadt am Main mit den angehenden Tiefbautechnikern und Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Ralf Holzheimer.