Drei Schüler und zwei Lehrkräfte des Beruflichen Schulzentrums konnten mit dem Programm Erasmus+ der Europäischen Union einen außergewöhnlichen Austausch in der Karibik erleben. Fern ab von Schnee und Kälte konnten die Teilnehmer zwei Wochen lang in die Arbeitswelt, die einzigartige Natur und die Kultur der Südseeinsel Martinique eintauchen.
Jana Fiedler, Schülerin an der Fachoberschule Kulmbach, Schwerpunkt Sozialwesen fasst zusammen, dass das Praktikum nicht viel anders war als das in einer deutschen Kindergrippe. Die Offenheit der Menschen unterscheide sich allerdings schon von der in Deutschland. „Schön war, dass alles viel bunter ist, die Gebäude, die Kleider und die Natur,“, schwärmt Jana Fiedler. „Die Menschen wirken wenig mit Vorurteilen belastet und fröhlicher als in Deutschland“, resümiert Jana Fiedler. Überrascht habe Sie auch, wie hügelig die Insel sei und der klimatische Unterschied zwischen dem trockenen Norden und feuchten Süden.
Für Tim Laugsch, Auszubildender bei der Firma Fahrzeugbau Hofmann, Mainleus war es besonders spannend die Arbeitsweisen in einem anderen Land kennen zu lernen. „Es war schon eine Umstellung mittags eineinhalb Stunden Pause zu machen.“, so Laugsch. „Letztendlich war es spannend, dass sich die Arbeitswelt wenig von der in Deutschland unterscheidet.“, stellt Laugsch weiter fest.
Der Vergleich der Arbeitswelten war auch für den angehenden Techniker Bendict Peisl, interessant. „Die Mitarbeiter der Firma Idex stehen auf Martinique selbstverständlich mit dem Tablet auf der Baustelle und sind mit dem Server der Firma verbunden. Da sind wir in Deutschland teilweise noch nicht so weit.“, erinnert sich Peisl. „Sonst sind die Arbeitsschritte in der Kältetechnik gleich: Kältemittel absaugen, mit Stickstoff füllen, Lecksuche durchführen, Verflüssiger tauschen. Das machen wir in Deutschland identisch.“, so Benedict Peisl.
„Auf Martinique schätzt man deutsche Qualität und Wertarbeit. So finden sich zahlreiche Produkte namhafter deutscher Bauprodukthersteller in den Regalen. Aber was Digitalisierung angeht, sind uns französische Firmen in der Versorgungstechnik einen Schritt voraus. WhatsApp Business zur Kommunikation oder die Verwaltung der Projektdaten per Smartphone und Firmencloud sind selbstverständlich.“, fasst Studiendirektor Jürgen Herold, Fachbereichsleiter Versorgungstechnik seine Eindrücke während des Praktikums bei der Firma Idex zusammen.
Auch die Ausstattung der Schulen und das Ausbildungsniveau können sich sehen lassen. „Es war beeindruckend, wie auf Martinique karibische Gelassenheit mit professioneller Arbeitsweise gepaart wird. Wer meint, wir Deutschen wären in allen Bereichen deutlich besser, wird vor Ort eines Besseren belehrt.“, stellt Herold fest.
Die Insel Martinique ist ein französisches Überseedepartement und gehört zu den kleinen Antillen in der Karibik. „Es ist schon ein erheblicher Unterschied, ob ich als Tourist eine solche Insel bereise oder den Alltag erlebe, Firmen besichtige und in das Schulsystem einen Einblick erhalte.“, erläutert Herold. Herold war selbst während seines Ingenieurstudiums ein Praxis-Semester in Frankreich.
Organisiert wurde der Erasmus+ - Austausch durch den stellvertretenden Schulleiter Bertram Unger. Bertram Unger ist nicht nur verantwortlicher Koordinator des Erasmusprogramms am Schulzentrum, sondern auch Initiator dieses einzigartigen Austausches und als Französischlehrer wichtigstes Bindeglied zu sämtlichen Akteuren.
Die Bilder zeigen Eindrücke von der Südseeinseln Martinique, der Schule für Kälte/Klima, Fahrzeugtechnik: Lycée Polyvalent Acajou 2 und den angehenden Fahrzeugbauer Tim Laugsch im Praktikumsbetrieb: Caraïbe Froid mit dem den Firmeninhaber Olivier MAGDELONNETTE, den angehenden Techniker Benedict Peisl in der Firma Idex, den Bauleiter der Großbaustellen Flughafen Martinique Stéphane GICQUEL, Fa. Idex Energie Antilles, die Absolventin der Fachoberschule Jana Fiedler, mit der Leiterin des Kinderhortes „Le Petit Poucet“ sowie die Lehrkräfte Jürgen Herold, Rainer Köhler und Mitarbeiter der Firmen und Kollegen der Schulen und Schulverwaltung Martinique.