Der beste Gesellensud Oberfrankens entstammt einer dunklen, bauchigen Bügelverschluss-Flasche und trägt den Namen BOA.
Die Nachwuchsbrauer des beruflichen Schulzentrums haben für den Ausbildersprechtag Biere kreiert, um die Leistungsfähigkeit der Brauer unter Beweis zu stellen. Eine Fachjury wählte aus sieben verschiedenen Craft-Bieren dann den besten Gesellensud-Oberfrankens aus.
„Wir haben ein Amber Ale gebraut – alle Zutaten sind Bio. Unser Bier ist ein Bier für wahre Kenner“, so Maik Muhazi. Er hat das Bier gemeinsam mit David Klein und Maria Ott-Wagner kreiert. Bei dem Bier handelt es sich um ein obergäriges, bernsteinfarbiges Vollbier – nicht zu bitter, nicht zu hopfenlastig. „Frauen mögen den bitteren Hopfengeschmack oft nicht so sehr. Wir wollten deshalb auch die Malznote betonen. Wir wollten einfach beides“, erklärt Maria Ott-Wagner. Das Trio landete mit seinem BOA einen Volltreffer. Auf Anhieb wurde das Amber Ale Bier zum besten Gesellensud Oberfrankens gewählt.
Bier wird im großen Stil produziert
Der Preis: Die Schüler dürfte das Bier in der Kommunbräu noch einmal nachbrauen und der Öffentlichkeit vorstellen. Für das Trio die schönste Belohnung. Außerdem wird das Siegerteam mit einem Hopfenboniteurkurs, gestiftet von der Barth-Haas-Group, belohnt.
Insgesamt sieben Schülerteams schickten ihre phantasievollen Biere ins Rennen. Und kein Bier ging daneben. Auf Platz zwei kam eine Kreation, die aus Marketingsicht, besonders gelungen ist: das Bier mit dem Namen „Blonde Emma“. „Auf den Namen kamen wir, weil das Bier so ein goldgelbes, blondes Bier ist. Wir haben uns vorgestellt, dass eine schöne, junge blonde Dame im Hopfenfeld steht und uns für unser Bier den Hopfen pflückt“, erklärt Philipp Andiel.
Das Bier bekommt durch verschiedene Malzarten wie dem Pilsner Malz, dem Karamell-Malz und einem Pale Ale Malz und durch die Hopfensorten „Bravo“ und „El Dorado“ seinen einzigartigen Geschmack. „Das Bier ist ein sehr erfrischendes Sommerbier“, zollt Norbert Heimbeck von der Genussregion Oberfranken auch dem Zweitplatzierten größten Respekt.
Auf Rang drei wurde von der Fachjury die Kreation von Daniel Bähr, Tim Hoffmann und Lena Mainardy gewählt: Sie trägt den Namen „Callisto“ – nach einer Hopfensorte. Die Zweit- und Drittplatzierten erhielten ein Brauwelt-Abo und ein Bierkulinarium von Gosch.
„Wir haben in unserer Versuchs- und Lehrbrauerei einen 80 Liter-Kessel. Der ist ideal zum Experimentieren“, freute sich der Leiter des beruflichen Schulzentrums Alexander Battistella über das Engagement der Nachwuchsbrauer. Auch Elias Rittmayer testete die Biere: Er war im vergangenen Jahr im Siegerteam, hat jetzt den Bundessieg unter den Brauern errungen. „Damit sind schon zum zweiten Mal in Folge Brauer, die am beruflichen Schulzentrum in Kulmbach ihre Ausbildung absolviert haben, auf Bundesebene ganz vorne“, sagte Battistella. „Genuss und Bier stehen im Vordergrund und gehören zusammen. In den letzten Jahren haben wir bei der Brauerausbildung hervorragende Zahlen“, kommentierte Landrat Klaus Peter Söllner.
Tatsächlich übertrafen sich die Brauer beim „Bierwerk 2020“ selbst: Die Biere, die sie entwickelten, trugen Namen wie „Rote Erle“, „Zeus“, „Export Wiener Art“, „Voller Hans“ oder „Shinig Hope“.
Aktuell erlebt der Brauerberuf einen echten Hype. Doch beim Bierwettbewerb „Bierwerk 2020“ zeigten sich auch die Fleischer von ihrer besten Seite. Sie kredenzten den Gästen azurblaue blaue Zipfel, Leberkäs-Wraps nach Döner-Art mit Krautsalat und Dressing sowie Kalbs-Corndogs mit italienischer Würzung – alles Eigenkreationen, die ebenfalls am beruflichen Schulzentrum entwickelt worden sind.
Mitglieder der Fachjury:
Gisela Meinel-Hansen, geschäftsführende Vorsitzende des Vereins Bierland Oberfranken, Monika Meinel-Hansel, Obermeisterin der Bauer- und Mälzerinneung Oberfranken-Ost, Marius Hartmann von der Barth-Haas Group, Matthias Hansen von der Firma Ireks, Alexander Zankl, Prüfungsausschussvorsitzender der HWK und Markus Briemle, Prüfungsausschussvorsitzender der IHK.